1. Preis im Realisierungswettbewerb „3-Feld Sporthalle Pfullingen“

Beurteilung durch das Preisgericht

Zunächst überzeugt der Entwurf durch die klare und eindeutige städtebauliche Positionierung. Die neue Halle liegt parallel zur Pfullinger Halle und ist soweit hangaufwärts platziert, dass alle im Freien liegenden Sportflächen kompakt zusammen gefasst werden können. Die bestehende Topographie ist geschickt ausgenutzt. Sowohl der Zugang für die Sportler als auch der Zugang für die Besucher kann jeweils direkt von außen und auf zwei voneinander getrennten Ebenen erfolgen. Daraus ergeben sich eine ganze Reihe funktionaler Vorteile: Das Hallenebene liegt ebenerdig und ist niveaugleich mit dem Umkleidebereich. Der Weg aus den Umkleiden zur Sporthalle erscheint zwar etwas lang, was aber durch die direktere Verbindung an der Stirnseite der Sporthalle einfach zu bewerkstelligen wäre.

Ebenso gut gelöst ist der Zugang für die Besucher direkt von außen auf die Zuschauertribüne. Spätestens hier zeigen sich neben den funktionalen Vorzügen auch die räumlich-gestalterischen Qualitäten. Von der Tribüne und ganz besonders von der Hallenebene aus eröffnet sich die Sicht auf die Pfullinger Halle, die wie in einem Passepartout regelrecht in Szene gesetzt wird. Die neue Sporthalle ist auf recht unprätentiöse Weise auf dem Baugrundstück und in Beziehung zum denkmalgeschützten Ensemble verortet. Wie selbstverständlich steht der Baukörper auf einem getreppten Sockel, der bei Wettkämpfen im Freien auch als Sitzgelegenheit dienen kann. Auch die anderen Freibereiche überzeugen – mit Ausnahme der Lage der Stellplätze entlang der oberen Längsseite, bzw. längs des Zuschauerfoyers. Im Falle einer weiteren Bearbeitung sollte hier eine andere Lösung gefunden werden. Die Qualität des Entwurfs zeigt sich auch in der äußeren Gestaltung. Die bauliche Gliederung der Fassaden, die zurückhaltende und dennoch zeichenhafte Ausbildung der beiden Hauptzugänge ergeben sich wie selbstverständlich sowohl aus dem Grundrissgefüge als auch im Dialog mit Außenraum und Topographie. Dem Entwurf liegt eine einfache und für das Tragwerk relevante Grundgeometrie zugrunde. Dies verspricht eine wirtschaftliche Realisierung. Das beschriebene Energiekonzept ist gut nachvollziehbar. Der Entwurf bietet günstige Rahmenbedingungen für ein nachhaltiges Gebäudekonzept.

Insgesamt handelt es sich bei diesem Entwurf um einen ausgezeichneten Beitrag zur gestellten Aufgabe und gibt Antwort auf die Frage nach dem Einfügen in den Kontext – von den Fragen hinsichtlich des Denkmalschutzes bis hin zum Umgang mit der Topographie.

 

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